Lerntherapie
I. Leitlinien
Von Beginn an stand das Bemühen im Vordergrund, für die praktische Arbeit Leitlinien zu schaffen, die der Methodik und den Ergebnissen ein Höchstmaß an Objektivität unterlegt.
Diese Leitlinien werden permanent einer Prüfung durch die Erfahrungen im täglichen Praxisbetrieb unterzogen und bei Bedarf ergänzt oder erweitert.
Dahinter steht der Anspruch, die Leistung, wo möglich und sinnvoll, zu systematisieren und die Ergebnisse nach stets wieder erkennbarem Muster zu dokumentieren.
Nach allen bisherigen Erfahrungen steht dieser Anspruch der individuellen Betreuung und, falls erforderlich, auch subjektiven Einschätzung des einzelnen Patienten in keiner Weise entgegen. Vielmehr schafft dieser Rahmen gerade die Sicherheit und mithin die Freiheit, auch individuelle und persönliche Hintergründe ausreichend zu beleuchten und zu berücksichtigen.
Wesentliche Leitlinien unserer Arbeit mit Kindern im Bereich Legasthenie und Dyskalkulie sind u.a.:
- Angebot systematischer Übungsbehandlungen
- Aufdecken individueller Lern- und Fördermöglichkeiten
- Auflösung von Fehlern in Lernschritte
- Entwicklung persönlicher Lernstrategien
- Verminderung psychischer Belastungen und Aufbau eines positiven Selbstbildes
- Förderung der sozialen Integration
- Sensibilisierung der Eltern für die Entwicklungsbedürfnisse ihres Kindes
- Kooperation mit Schulen sowie beteiligten Fachleuten und Institutionen (Ärzte, Bundesverband für Legasthenie, Therapeuten, Frühförderstellen)
II. Diagnostik
Zur Klärung der Therapieziele und Festlegung des Therapieverlaufes werden in aller Regel, neben eingehender Anamnese, standardisierte Testverfahren eingesetzt:
- Standardisierte Verfahren z. B. CFT 1, CFT 20
- KEV (Das Kieler Einschulungsverfahren von Fröse, Mölders, Wallrodt)
Getestet werden hierbei:
- Wahrnehmung
- Umgang mit Mengen
- Denkfähigkeit und Kenntnisse
- Sprache
- Gedächtnis
- Motorik
- Leistungsmotivation, Arbeitsverhalten, sozialer Bereich, emotionaler Bereich
- Lernvoraussetzungen (Sprache, Motorik, Konzentration, Merkfähigkeit, Wahrnehmung, allgemeine Entwicklungsreife)
Test:
- Umschriebene Entwicklungsstörung z. B. LRS
- DRT 1 – DRT 5 von Rudolf Müller (1. – 5. Klasse)
- Zielsetzung des DRT:
- Zuverlässige Beurteilung der Rechtschreibleistung
- Bestimmung der Fehlerschwerpunkte als Grundlage für darauf aufbauende gezielte Fördermaßnahmen
- Anwendungsbereiche: z. B. zur Legasthenie-Diagnose
- BISC (Bielefelder Sprachscreening)
- BAKO
- ZAREKI
- Kaufmann-Assesment Battery
Die angewandten, standardisierten Verfahren orientieren sich an den Vorgaben des Bundesverbandes für Legasthenie.
III. Behandlungsangebote
- Training/Förderung der visuellen Wahrnehmung, der auditiven Wahrnehmung, der taktilen Wahrnehmung und der Motorik
- Lernförderung der Lese-Rechtschreib-Schwäche mit dem
- 1. Kieler Rechtschreibaufbau (Dr. Lisa Dummer-Smoch)
- 2. Kieler Leseaufbau (Dummer-Smoch)
- Lernförderung Mathematik
- Psycho- und systemtherapeutische Maßnahmen (Reflexivitäts und Aufmerksamkeitstraining, Elternberatung, Schulberatung)
IV. Rahmenbedingungen
Wir sind der Überzeugung, dass neben inhaltlichen Maßstäben auch die äußeren Rahmenbedingungen einem nachhaltigen Lern- bzw. Therapieerfolg zuträglich sind. Hierzu zählen wir die räumliche Umgebung ebenso, wie die infrastrukturelle (z.B. Nahverkehrsanbindung, Parkmöglichkeiten), die personelle und technische Ausstattung der Praxen sowie die Verfügbarkeit moderner Therapiematerialien und Geräte.
- Praxisausstattung: EDV für Leistungserfassung und Dokumentation, sowie Therapiearbeit, Lateraltrainer
- Therapiematerial u.a.: Kieler Leseaufbau, Kieler Rechtschreibaufbau, Material für die verschiedenen Wahrnehmungsbereiche, Übungsmaterial zur Förderung der Grob- und Feinmotorik